Hagen Rether über Fleisch und Klimawandel
Ich muss schon wieder ein Video posten. Seit ich dieses heute gesehen habe, bin ich Fan von Hagen Rether! Schauts euch unbedingt an!
Gebet an den Planet
Hier ist das neue Musikvideo von Thomas D. Es heißt „Gebet an den Planet“ und wird auf seinem kommenden Album „Lektionen in Demut 11.0“ enthalten sein. Das Video und die Botschaft des Songs sind herausragend, unbedingt anschauen!
Update 16.02.2011, 08:06 Uhr:
Diesen Song gibt es auch in einer älteren Version samt Video, das noch deutlichere Bilder zeigt! (Danke, Tisi!)
VeggieWorld 2011
Wir haben heute die VeggieWorld in Wiesbaden besucht. Neben den ganzen Ausstellern war ich besonders gespannt auf das Vortragsprogramm, welches den Tag begleiten sollte. Meinen Höhepunkt des Tages hatte ich schon vor dem Betreten der Messehallen: Vor dem Eingang stand das Auto der Leute von veganversand.at mit grandiosem Nummernschild. Mal ehrlich, wie geil ist das denn bitte??
Wir waren pünktlich um 10:00 Uhr zum Einlass da und konnten somit am Anfang ganz in Ruhe die Stände anschauen und uns überall durchprobieren. Nach gefühlten 10 Minuten war ich pappsatt :) Ab ca. 11:00 Uhr war die Messe dann richtig voll mit Menschen. Die 18.000 gedruckten Tickets sind ausgegangen. Es wurden noch 2.000 nachgedruckt, die ab 16:00 Uhr dann ebenfalls weg waren. Danach war freier Eintritt :)
Die VeggieWorld war eine sehr kleine Messe. Es gab nur eine kleine Ausstellerhalle sowie den Saal wo die Vorträge stattfanden. Die Aussteller stellten fast ausschließlich Lebensmittel vor. Vegane Lebensmittel und Rohkost waren sehr stark vertreten. Einen Aussetzer gab es auch bei der Ausstellerwahl, doch dazu später mehr. Besonders die Auswahl an göttlichem veganen Käse war großartig. Hier ist vor allem der schweizer No-Muh-Chäs zu nennen, der viele verschiedene Sorten anbot, wo eine leckerer als die andere war. Beim Wurstersatz konnten Vegetalis und veganversand.at begeistern.
Auch für warme Mahlzeiten war gesorgt: Mehrere Stände boten veganes Essen an. Wir haben leckeren veganen Döner gegessen. Ansonsten haben wir uns noch durch Kuchen und Smoothies genascht.
Cool war auch, so viele bekannte Gesichter aus der Szene mal live zu sehen. Neben den Vortragenden, die unten beschrieben werden, war auch Barbara Rütting anwesend.
Die Vorträge
Folgende Vorträge habe ich mir angesehen:
Vegetarisch und Vegan: nicht ohne „roh + richtig“: Rolf Ehlers von der Aminas GmbH hat in seinem interessanten Vortrag die Wichtigkeit des Hormons Serotonin erklärt und zwei Wege beschrieben, wie man an dieses kommt: Entweder durch Sport oder durch vegane Rohkost. Diese muss allerdings gut zermahlen sein, damit der Körper das Hormon aufnehmen kann. Ich habe einiges gelernt und mir vorgenommen, hin und wieder auch mal eine Rohkostmahlzeit einzustreuen.
Klimawandel: ein tierisches Produkt! Martin Schlatzer hat anschaulich dargestellt, wie sich der Konsum von Tierprodukten im Vergleich zur veganen Ernährung aufs Klima auswirkt. Da war für mich jetzt nix neues dabei, aber für Leute, die noch nicht so im Thema drin sind war das ein super Überblick.
Megatrend Vegetarisch: Sebastian Zösch vom VEBU (Vegetarierbund Deutschland) hat dargestellt, dass immer mehr Menschen auf Fleisch verzichten. Die Präsentation war nett, besonders gefallen hat mir, dass die Animation, die der VEBU damals nach der Menschenfleisch-Aktion in Berlin gezeigt hat, abgespielt wurde.
Vegane Ernährung und Sport: Triple-Ultra-Triathlet (!!!) Arnold Wiegand ist der beste Beweis, dass sich eine vegane Rohkosternährung und Leistungssport nicht ausschließen. Er ernährt sich seit einigen Jahren auf diese Weise und nimmt regelmäßig an dreifachen Ironmans teil (wo er 44-46 Stunden (!) unterwegs ist). Außerdem betreibt er im Winter regelmäßig Eisschwimmen. Was ein Typ :)
Vorteile einer rein pflanzlichen Ernährung: Auf diesen Vortrag hatte ich mich sehr gefreut, weil er von Felix Hnat, seines Zeichens Obmann der Veganen Gesellschaft Österreich und seit dem Tierschutzprozess dort sehr bekannt, gehalten wurde. Ihn mal live zu sehen, war toll! Inhaltlich hat sich der Vortrag mit den gesundheitlichen Vorteilen einer veganen Ernährung befasst. Er bezog sich auf die Empfehlungen der ADA (American Dietetic Association) und eine Studie aus Wien. Außerdem zeigte er einen TV-Beitrag des WDR mit dem veganen Bodybuilding Weltmeister und Arzt Alexander Dargatz.
So fit, so wach, so schön – Yoga und die richtige Ernährung: Yogalehrerin Kathleen Schwiese stellte ihre Sportart und die Verbindung zur fleischlosen Ernährung vor. Diese wird nämlich auch in der ayurvedischen Lehre vorgesehen. Ich fand den Vortrag sehr interessant und könnte mir danach wirklich vorstellen, Yoga einmal auszuprobieren. Dem Vortrag nach hat das eine immense Auswirkung auf das eigene Leben.
„Für Tier und Umwelt“: Musikeinlage der veganen Sängerin Soni Suette. Musikalisch Geschmackssache aber tolle Stimme. Am Ende hat sie erzählt, dass sie hauptberuflich Opernsängerin ist. Dort besteht wohl auch das Vorurteil, dass man für die ganz hohe Stimmlage hin und wieder mal ein Steak essen muss. Das hat sie als Schwachsinn bezeichnet.
Wertvolles Kokosnussöl fördert Stoffwechsel: Habe ich nur mitbekommen, weil ich auf das darauffolgende Programm gewartet habe. Der Vortrag hat mich garnicht interessiert.
Kochshow mit Attila Hildmann: Sehr kurzweilig war die letzte Veranstaltung des Tages. Zuerst bekam Attila für sein drittes veganes Kochuch vom VEBU den Preis „Kochbuch des Jahres“ verliehen. Anschließend kochte er live zwei Gerichte aus ebenjenem Buch. Dabei war er pausenlos am erzählen, was teilweise sehr witzig war.
Anschließend haben wir unser Exemplar des Kochbuchs noch von Attila signieren lassen.
Kontroversen
Zwischendurch fand im Saal eine Podiumsdiskussion statt. Sie trug den Titel „Erst das Fressen, dann die Moral“. Diskutiert haben Karen Duve (Autorin von Anständig Essen), Sebastion Zösch vom VEBU und Helmut F. Kaplan (langjähriger Tierrechtler). Außerdem war noch als Gegenposition der Macher der Seite Antiveganer Antiveganer.de dabei. Dieser konnte aber nichts zur Diskussion beitragen.
Im Grunde war es eine Diskussion der Vegetarier/Veganer untereinander. Karen Duve und Sebastian Zösch freuten sich sehr darüber, dass die Fleischdiskussion mittlerweile in den Mainstreammedien so präsent ist und sie verfolgen die Praxis, die Leute schrittweise zum Verzicht auf Tierversuche zu bewegen (vegetarischer Wochentag, …).
Helmut F. Kaplan begrüßt zwar auch, dass die Diskussion so präsent ist, allerdings kritisiert er die Art und Weise. Der Aufruf, weniger, aber bewusster Fleisch zu essen, suggeriere ja, dass das Fleisch essen an sich ok wäre. Außerdem liefere das gerade für die Werbeabteilungen der Fleischindustrie gute Anknüpfungspunkte (Ökologisches, soziales, nachhaltiges, … Fleisch). Ihm fehlt eine ethische Komponente in der Diskussion.
Es ging sehr kontrovers zu und auch aus dem Publikum kamen immer wieder Zwischenrufe. Während der Diskussion hat die Vegane Gesellschaft Deutschland in der Ausstellungshalle eine Protestaktion gegen das Mitwirken des Konzerns FrieslandCampina durchgeführt. Dieser Konzern stellt Fleischalternativen aus, die aber Milch und Eier aus der Massentierhaltung beinhalten. Auch meiner Meinung nach hat so ein Konzern nichts auf einer Messe für nachhaltige Ernährung zu suchen! Nach der Protest kam ein Mitglied der Veganen Gesellschaft in den Vortragsraum und lieferte ebenfalls noch einen Wortbeitrag zur Diskussion. Dabei wurde sehr deutlich, dass VEBU und Vegane Gesellschaft nicht gerade das beste Verhältnis zueinander haben.
Die Diskussion war äußerst spannend, führt aber erwartungsgemäß zu keinem Ergebnis. Sehr schade allerdings finde ich, dass es innerhalb der Bewegung verschiedene Gruppen gibt, die gegeneinander vorgehen. Ich würde mir wünschen, dass alle an einem Strang ziehen!
Fazit
Mir hat der Besuch der VeggieWorld sehr gefallen. Im nächsten Jahr gibt es mit Sicherheit eine größere Fläche mit mehr Ausstellern. Und auch ein Ausrutscher wie die Teilnahme von FrieslandCampina wird hoffentlich nicht mehr passieren. Wir haben uns für das gefühlte Restjahr eingedeckt mit veganen Lebensmitteln. Tütenweise haben wir den Kram nach Hause getragen :)
Ich habe auch einige Dinge vorgenommen: Erstens möchte ich hin- und wieder mal Rohkost esssen. Zweitens werde ich mich mal tiefergehend über Yoga informieren. Und drittens: wir brauchen so einen Mixer zum Smoothies mixen!
Update 15.02.2011 7:26 Uhr:
Mir ist leider bei der Zusammenstellung der Teilnehmer der Podiumsdiskussion ein Fehler unterlaufen. Der fleischessende Teilnehmer ist nicht Betreiber der Seite Antiveganer.ORG, sondern Betreiber der Seite Antiveganer.DE. Ich bitte, die Verwirrungen zu entschuldigen!
Update 22.02.2011 22:35 Uhr:
Podiumsdiskussionsteilnehmer Tim Serowski (Antiveganer.de) hat auf seiner Seite die Podiumsdiskussion aus seiner Sicht zusammengefasst.
Außerdem lesenswert: Claudia Klinger hat ihre Eindrücke der VeggieWorld ebenfalls in ihrem Blog beschrieben.
Mein erster Award: The Versatile Blogger
Nicht schlecht gestaunt habe ich gestern abend, als ich in meinem E-Mail-Postfach die Benachrichtigung über Tisi’s Kommentar fand! Sie hat mir für dieses Blog einen Award verliehen, und zwar den „The Versatile Blogger“-Award.
Mein erster Gedanke war:“Na super, das ist doch bestimmt Spam. Wer verleiht MIR denn schon einen Award??“ Als ich dann aber auf Tisi’s Blog den zugehörigen Artikel gelesen und festgestellt habe, dass sie es ernst meint, war die Freude umso größer!
Man stellt sich als Anfänger-Blogger ja schon hin und wieder die Frage, ob die Beiträge überhaupt gelesen werden geschweige denn irgendwem gefallen. Ich könnte mir keine schönere Antwort auf diese Frage vorstellen als diesen Award!
Ich möchte die Gelegenheit nutzen, mich bei allen Lesern meines Blogs zu bedanken. Lasst doch mal etwas von Euch hören! In den Kommentaren, über das Kontaktformular oder über Twitter. Dann weiß ich auch dass es euch gibt und sehe euch nicht nur als Zahlen in meinem Besucherzähler. Und besonders danke ich natürlich Tisi für den Award!
Der Award selbst ist noch an vier Bedingungen gebunden:
1. Danke der Person, die dir den Award verliehen hat und verlinke sie in deinem Post.
2. Erzähle uns 7 Dinge über dich.
3. Gib den Award an 15 kürzlich entdeckte, neue Blogger.
4. Kontaktiere diese Blogger, und lass sie wissen, dass sie den Award bekommen haben.
Nummer 1 habe ich hoffentlich hinreichend erfüllt :)
Sieben Einblicke
Kommen wir zu den 7 Dingen über mich. Vieles steht ja schon in meiner Story. Also zähle ich hier mal Interessen von mir auf, die nichts mit Veganismus zu tun haben:
– Ich bin beruflich Softwareentwickler und beschäftige mich privat gerade mit der Programmierung für das iPhone und das iPad.
– Ich bin großer Eishockeyfan und besuche jedes Heimspiel der Löwen Frankfurt. Ich habe selbst letztes Jahr im Sommer angefangen, Inlinehockey zu spielen. Seit Weihnachten spiele ich auch regelmäßig hobbymäßig Eishockey.
– Wo wir gerade beim Sport sind: Ich spiele seit meiner Kindheit Tennis. Das ist seit dem Umzug aus meiner Heimat Nordhessen nach Frankfurt zwar weniger geworden, im Sommer werde ich aber wieder für meine Mannschaft in meinem Heimatverein spielen.
– Wenn ich mal garkeinen Bock auf was Produktives habe, zocke ich gern XBox 360 (Gamertag: mcflash99), World of Warcraft (Charakter: Mysterious auf Teldrassil) oder irgendwas kleines auf dem iPad oder iPhone (Gamecenter-Name: mcflash99).
– Außerdem lese ich sehr gerne, im Moment bin ich gerade bei Douglas Adams.
– Ich habe traditionellen Medien abgeschworen: Musik, Bücher, Zeitschriften, Filme usw. kaufe und konsumiere ich nur noch elektronisch.
– Wenn ich der Welt etwas mitteilen möchte, was nichts mit Veganismus zu tun hat, tue ich das entweder kurz auf Twitter oder länger auf meinem zweiten Blog.
Das waren 7. Puh, ich hoffe ihr könnt mich noch leiden :)
And the winners are…
Die nächste Regel muss ich leider brechen. Ich möchte nicht einfach irgendetwas empfehlen, um auf 15 zu kommen. Außerdem beschränke ich mich hier nicht auf Blogs über Veganismus, sondern verleihe den Award an Blogs aller Themenbereiche, die mich interessieren. Meine Liste besteht letzten Endes nur aus acht Blogs. Diese acht Blogs sind aber alles absolute Empfehlungen von mir. Die veganen Blogs kommen zuerst, ansonsten ist die Reihenfolge völlig zufällig:
Tierschutzblog: Aktuelle News und Aktionen rund um Veganismus. Hier bekommt man viele Petitionen mit und es werden regelmäßig neue vegane Produkte vorgestellt.
Veganes Nom: Hier gibt es viele tolle vegane Rezepte und Produktempfehlungen. Jeder Post ist garniert mit tollen Bildern.
Vegaversum: Sehr interessante News und Artikel rund um den Veganismus.
Veggie Love: Hier geht es hauptsächlich um vegane Produkte. Dabei geht es aber bei weitem nicht nur um Lebensmittel, sondern auch um Kosmetik, Bücher, Fashion, …
vollvegan: Tolle und informative Artikel rund um Veganismus. Bloggt wie ich von Frankfurt aus und wäre allein deshalb schon eine Empfehlung :) Mir gefällt sehr, wie deutlich sie ihren klaren Standpunkt zu verschiedenen Themen äußert!
Gobbolino’s Fotoblog: Das Fotoblog meiner Frau, sie macht tolle Bilder. Die Fotos meines Namibia-Reiseberichts stammen alle von ihr.
oti xero: Hierbei handelt es sich um ein Spieleblog. Oti xero bietet interessante und tiefe Einblicke in Spielmechaniken und analysiert tiefgehende Fragen rund um Games.
Break-Away.de Eishockey Podcast: Regelmäßige Berichterstattung per Podcast über das deutsche, schweizer und nordamerikanische Eishockey. Auf der Seite erscheinen regelmäßig interessante Berichte und Links rund um „The coolest game on earth“.
Nun gehe ich mal auf Blogtour und benachrichtige die frischgebackenen Gewinner des Awards!
Spiegel: Eine Welt ohne Wurst
Vor einigen Wochen war fleischlose Ernährung ein großes Thema im Print-Spiegel (Der Spiegel 3/2011). Der achtseitige Artikel mit dem Titel „Eine Welt ohne Wurst“ ist mittlerweile auch als PDF verfügbar. Er beschäftigt sich hauptsächlich mit Vegetarismus, aber auch der Veganismus wird kurz vorgestellt.
Der Artikel stellt viele Fakten richtig dar, was umso erfreulicher ist, da der Spiegel ein Massenmedium mit enormer Reichweite ist. So wird zunächst sehr klar herausgestellt, dass die Ernährungsgewohnheiten der Industrienationen völlig in die falsche Richtung laufen und dass die Fleischproduktion fatale Folgen hat. Sehr schön wird beschrieben, dass die Verteidiger des Fleischessens nur zwei Argumente haben, die sie immer wieder hervorbringen um ihre Haltung zu verteidigen: das christliche Menschenbild, sowie ein ihnen, wie sie meinen, zustehendes Naturrecht.
Anschließend wird der Trend zum Vegetarismus besprochen. So wird das Essen von Fleisch in der Bevölkerung zunehmend moralisch hinterfragt. Dabei wird auch klargemacht, dass fleischlose Ernährung kein Verzicht bedeutet. Dazu werden Beispiele für Gerichte aus Speisekarten vegetarischer Restaurants zitiert. Um den Trend zur fleischfreien Ernährung zu untermauern, wird auf die großen Erfolge von kürzlich erschienenen Büchern hingewiesen, die sich mit dem Thema auseinandersetzen. Es wird auf Jonathan Safran Foer’s „Tiere essen“ sowie auf Karen Duve’s „Anständig essen“ eingegangen.
In der Folge werden die verschiedenen Formen des Vegetarismus kurz angerissen. Ovo-Vegetarier, Lacto-Vegetarier, Ovo-Lacto-Vegetarier, Veganer, Frutarier und Rohköstler werden sehr kurz erklärt. Leider ist dies der Schwachpunkt des Artikels. Die Beschreibung der Veganer ist zwar im Grunde korrekt, doch die Wortwahl ist eindeutig negativ besetzt (z.B. „Veganer nehmen sich heraus…“, „…, so die Logik der Veganer…“). Der negative Höhepunkt des Artikels ist die Erläuterung der Motive der Rohköstler. Hier hätte die Meinung des Autors nicht so deutlich mit einfließen dürfen („… verbreiten allen Ernstes die Überzeugung…“)! Ihnen wird sogar Größenwahn vorgeworfen!
Im besten Teil des Artikels wird mit Beispielen bildlich beschrieben, was in der Massentierhaltung für Grausamkeiten passieren. Dort wird auch starke Kritik am deutschen Tierschutzgesetz geübt, welches viele von diesen Grausamkeiten legitimiert.
„Und man kann erfahren, was das deutsche Tierschutzgesetz Zwei- und Vierbeinern zumutet: Ferkeln dürfen kurz nach der Geburt ohne Betäubung die Schwänze kupiert und die Eckzähne abgeschliffen werden. Rindern, Schafen und Ziegen werden, ebenfalls ohne Betäubung, die Hoden herausgerissen, damit ihr Fleisch besser schmeckt. Das Gesetz verlangt nur, dass die Tiere jünger als vier Wochen sind.“
Im Anschluss daran werden Fleischesser daran erinnert, dass sie ganz klar Nutznießer dieser Grausamkeiten sind!
Danach wird, wie schon viel zu oft geschehen, mal wieder das Bild des typischen Vegetariers gezeichnet. Dieser ist bekanntlich weiblich, jung, gut gebildet und lebt in einer Großstadt. Interessant ist aber der Fakt, dass erstmals in der Geschichte in den unteren Schichten mehr Fleisch gegessen wird als in den oberen.
Als nächstes wird der Widerspruch im Verhältnis zwischen Mensch und Tier beschrieben: Haustiere werden geliebt und sogar als Familienmitglieder gesehen, während Nutztiere grausam gequält, getötet und anschließend verzehrt werden. Das Ausmaß des Fleischkonsums wird anhand der Anzahl der einzelnen getöteten Tierarten des Jahres 2009 beziffert.
Auch auf die weiteren Gründe, auf Fleisch zu verzichten wird eingegangen: Die zerstörende Wirkung der Fleischproduktion aufs Klima sowie die gesundheitlichen Gründe. Hier besteht (mit Studien belegt!) bei Fleischessern ein höheres Krebsrisiko als bei Menschen, die auf Fleisch verzichten. Experten haben eine Menge an Fleisch geschätzt, deren Verzehr pro Jahr für einem Menschen unschädlich sein soll. Deutsche essen davon derzeit das dreifache! Zu viel Fleischgenuss hat eine Reihe negativer Auswirkungen: Durch seinen hohen Energiegehalt macht viel Fleisch dick. In Verbindung mit der zugrundeliegenden Bewegungsarmut vieler Menschen steigt das Risiko auf Krebs, Bluthochdruck, Schlaganfall, Diabetes und Herzkrankheiten. Außerdem gehen Menschen, die auf Fleisch verzichten, auch ansonsten nicht so sorglos mit ihrer Gesundheit um. So rauchen sie im allgemeinen weniger und trinken weniger Alkohol.
Die fleischfreie Ernährung erhält eine stark steigende Unterstützung durch Prominente. Hier ein paar Zitate diesbezüglich aus dem Artikel:
„Viele Fleischverächter hatten ein Schlüsselerlebnis, das sie zum Vegetarier werden ließ. Ex-Beatle Paul McCartney erzählte Journalisten, ihm sei beim Angeln bewusst geworden, dass er einen Fisch nur zu seinem Vergnügen töten wollte: ‚Als ich den Fisch nach Luft japsen sah, begriff ich, dass sein Leben für ihn genauso viel Bedeutung hat wie meins für mich.‘ Daraufhin wurde er Vegetarier. Man dürfe ’nichts essen, was ein Gesicht hat‘, findet er.“
„Der Vegetarier Albert Einstein sah einen größeren Zusammenhang. Nichts werde ‚die Chancen für ein Überleben auf der Erde so steigern wie der Schritt zu einer vegetarischen Ernährung‘. Und Wilhelm Busch fand, es werde ‚wahre menschliche Kultur‘ erst geben, ‚wenn nicht nur die Menschenfresserei, sondern jede Art des Fleischgenusses als Kannibalismus gilt‘.“
Außerdem befindet sich im Artikel ein sehr interessantes Interview mit dem Tierrechtler Helmut F. Kaplan.
Den Abschluss des Artikels bildet die Frage, wie Menschen dazu bewegt werden können, weniger bzw. gar kein Fleisch mehr zu essen. Der Vegetarierbund (VeBu) schlägt zum Beispiel vor, die Mehrwertsteuer von Fleisch auf 19% zu erhöhen um der Massenware Billigfleisch Einhalt zu gebieten.
Diesen Vorschlag unterstütze ich. Außerdem bin ich der Meinung, dass auf Milchprodukte der gleiche Mehrwertsteuersatz erhoben werden muss wie auf Soja- oder Hafermilchprodukte! Es kann nicht sein, dass vielen Verbrauchern schon über die Preise nahegelegt wird, was sie zu kaufen habe und grausame Industrien so immer weiter unterstützt werden!
Bis auf die oben angeführten Schwächen handelt es sich um einen absolut empfehlenswerten Artikel des Spiegels. Der Fleischverzicht scheint immer massenkompatibler zu werden, ein Massenmedium nach dem anderen fährt mit einem Bericht zu diesem wichtigen Thema auf. Ich hoffe, dass sich dieser Trend fortsetzt, und möglichst viele Menschen über die grausamen Fakten der verschiedenen Tierindustrien aufgeklärt werden!
Hier noch zwei Zitate aus dem Artikel:
„Und selbst beim Fußballpublikum haben die Vegetarier Pflöcke eingeschlagen: Im Stadion des Bundesliga-Aufsteigers FC St. Pauli tunken manche Fans vegetarische Buletten in den Senf.“
„Die traditionell bauernnahe CDU hält es für ‚falsch, Verzehrempfehlungen zu geben, die zu einer Verringerung der Fleischproduktion in Deutschland führen sollen‘.“
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