Dez 3, 2010

Alltag im Zoo: Inzucht

Dass das Wohl der Tiere in Zoos nach dem Profit nur an zweiter Stelle steht, wissen Tierschutzinteressierte schon lange.

Ein aktuelles Beispiel dafür habe ich vor einiger Zeit beim Tierschutzblog gefunden. Die Hauptrolle spielt niemand geringeres als der allseits bekannte und beliebte Eisbär Knut. Die findigen Zoobetreiber aus Berlin haben festgestellt, dass Eisbärenbabies wahre Publikumsmagneten sind und die Kassen ordentlich klingeln lassen.

Knut selbst ist kein Baby mehr, sondern mittlerweile paarungsreif. Daher ist er in ein neues Gehege umgezogen worden, welches er mit drei Eisbärendamen bewohnt um für Nachwuchs zu sorgen. Dabei spielt es keine Rolle, dass die Gehege eh schon viel zu klein für die vorhandenen Tiere sind und für neue erst recht kein Platz ist. Ferner wird billigend in Kauf genommen, dass eine der drei Eisbärendamen Knuts Mutter ist.

„Er wird unser neuer Zuchtbulle“, sagte Zoo-Direktor Bernhard Blaszkiewitz stolz.

Die Welt und Peta berichten ebenfalls über den Sachverhalt.

Apropos: Peta hat außerdem die Seite Freiheit für Eisbären aufgesetzt, auf der viele gesammelte Fakten zum Leben von Eisbären in deutschen Zoos zusammengetragen sind. Ferner gibt es dort ein Video, in dem man im Zeitraffer sieht, wie verhaltensgestört Eisbären teilweise in ihren winzigen Gehegen agieren:

 

Inzucht gehört übrigens zum traurigen Zooalltag, denn es ist noch nicht lange her, dass ebenfalls in Berlin Löwenbabies geboren wurden, deren Eltern Zwillinge sind.

Ich selbst besuche keine Institutionen, in denen gefangene Tiere zur Schau gestellt werden und appelliere an alle, dies auch nicht zu tun! Ich habe meinen diesjährigen Urlaub in Namibia verbracht und dort viele Wildtiere in freier Wildbahn gesehen. Mir kann niemand erzählen, dass es artgerechte Tierhaltung gibt!

Leave a comment