Neuer Walfangskandal auf den Färöer Inseln
Zwei deutsche Aktivisten, Jürgen Ortmüller und Andreas Morlok, haben auf den Färöer Inseln einen neuen Walfangskandal aufgedeckt. Dieser ereignete sich auf der Insel Sandoy.
Am 9. Juli 2010 wurde einen Schule bestehend aus 193 Grindwalen an den Strand der Stadt Husavik getrieben. Diese hat allerdings nur 126 Einwohner, davon ein Großteil schon im Rentenalter. Dadurch gab es nicht genügend „Helfer“, um die ganze Schule auf einmal zu töten. Die überlebenden Wale wurden dann kurzerhand mit Seilen an Schiffen festgebunden und mussten die ganze Nacht angsterfüllt im vom Blut ihrer Familienmitglieder rot gefärbten Meer verbringen. Bis sie dann am nächsten Tag ebenfalls von den Stadtbewohnern getötet wurden.
Diese Meldung macht mich mal wieder wütend und traurig. Gleichzeitig aber auch hilflos und verzweifelt. Wie kann man als Mensch so etwas tun? Was denken die dabei? Wie kann man solche Grausamkeiten verhindern? Wie kann man helfen?
Fakten zum Fischfang
Ich habe in Jonathan Safran Foer’s Buch „Eating Animals“ letztens das Kapitel über Fischfang gelesen. Ein Thema, was den meisten Menschen beim Nachdenken über Tierquälerei meist als letztes in den Sinn kommt. Die Fakten, die Foer zusammengetragen hat haben mich negativ beeindruckt und ich denke, dass möglichst viele Menschen diese Fakten kennen sollten. Daher habe ich mich entschlossen, das wichtigste hier zusammenzufassen, natürlich mit dem dringenden Hinweis, das ganze Buchzu lesen (auch demnächst auf deutsch).
Die meist gegessenen Fische in Amerika sind Thunfisch, Garnele und Lachs. Um diese zu fangen, gibt es drei führende Methoden: Langleinenfischerei, Schleppnetzfischerei und Ringwadenfischerei.
Langleinenfischerei
Langleinen sind bis zu 75 Meilen lange Leinen, die durch Bojen in einem bestimmten Abstand fixiert sind. An dieser Leine sind in einer riesigen Anzahl die Leinen mit Angelhaken angebracht. Auf diese Weise werden täglich geschätzt 27 Millionen Haken ausgelegt. Eine Studie fand heraus, dass bei dieser Methode allein 4,5 Millionen Tiere als Beifang sterben (ca. 3,3 Millionen Haie, 1 Million Speerfische, 60.000 Meeresschildkröten, 75.000 Albatrosse und 20.000 Delfine und Wale).
Schleppnetzfischerei
Noch mehr Beifang wird bei der Schleppnetzfischerei produziert. Gewöhnliche moderne Garnelenschlepper säubern ein ungefähr 25-23 Meter breites Gebiet. Das Netz wird bei 4,5 bis 6,5 km/h mehrere Stunden über den Meeresboden gezogen und fängt so Garnelen (und alles andere!). Schleppnetzfischerei wird fast ausschließlich für den Garnelenfang eingesetzt, doch egal was das Ziel ist, gefangen werden damit Fische, Haie, Rochen, Krabben, Tintenfische, Jacobsmuscheln – typischerweise über hundert verschiedene Fische und andere Arten.
Durschnittlich werden 80-90% der gefangenen Tiere als Beifang wieder ins Meer geworfen. Die uneffizientesten Operationen werfen mehr als 98% ihres Fangs (tot!) wieder ins Meer.
Ringwadenfischerei
Die Ringwadenfischerei ist die führende Methode um Thunfisch zu fangen, den beliebtesten Speisefisch Amerikas. Eine Netzwand wird um eine Schule von zu fangenden Fischen installiert, so dass diese eingekesselt wird. Der Boden des Netzes wird dann zusammengezogen. Die gefangenen Fische und alles andere im Netz wird zusammengepresst und aufs Deck gehievt. Die meisten der Tiere sterben erst an Deck langsam an Erstickung.
Berichterstattung vom Veggie Street Day in Stuttgart
Um mal wieder einen positiven Blogeintrag ohne Schreckensmeldungen zu veröffentlichen, möchte ich gern die aktuelle Folge des Vegan.ch-Podcasts empfehlen.
In dieser Folge berichtet Rafi vom Veggie Street Day in Stuttgart und führt allerhand interessante Interviews mit Besuchern, Organisatoren des Festes und Verantwortlichen diverser Organisationen.
In der Folge kommt eindrucksvoll zum Ausdruck, dass Veganer nicht nur anprangern, sondern auch wunderbare Feste ausrichten können und voller Lebensfreude sind!
Unter den Interviewpartnern sind z.B. Attila Hildmann (der auch eine Koch-Show veranstaltet hat), Irina von rezeptefuchs.de und Verantwortliche von Sea Sheperd oder dem Vebu.
Wer sich für Veganismus interessiert und gute Laune vermittelt bekommen möchte, sollte unbedingt mal reinhören!
Skandal im niedersächsischen Agrarministerium
Das ARD-Magazin „Report Mainz“ hat in der gestrigen Sendung einen unglaublichen Skandal aufgedeckt in Niedersachsen aufgedeckt:
Reaktionen auf Kataloniens Stierkampfverbot
Aus Italien und der Schweiz gibt es Reaktionen auf Kataloniens Beschluss zum Stierkampfverbot. Während die entstehende Diskussion in Italien zu begrüßen ist, wird im Schweizer Kanton Wallis absolut geschmacklos verfahren.
Michela Brambilla, italienische Tourismusministerin, hat sich dafür ausgesprochen, in Italien auf zumindest einige der Tierrennen zu verzichten. Bekannteste Veranstaltung dieser Art ist das Palio di Siena (Pferderennen), es gibt aber auch Rennen mit Eseln oder Gänsen. In Italien sorgen die Aussagen Brambillas für hitzige Diskussionen. Maurizio Cenni, Bürgermeister der Stadt Siena und 14facher Sieger des Palios, droht gar mit einer Klage gegen die Ministerin. Das Palio di Siena zieht jährlich zehntausende Touristen an.
Im schweizer Kanton Wallis hingegen will man vom Stierkampfverbot in Katalonien profitieren und spanische Touristen anlocken. Um dies zu erreichen, fällt ihnen nichts dümmeres ein, als Kuhkämpfe einzuführen. Tourismus-Direktor Urs Zenhäuser ist zumindest sehr euphorisch und kündigt an, im nächsten Jahr gezielt in Katalonien dafür zu werben. Es wäre vielleicht garkeine schlechte Idee, wenn möglichst viele Herrn Zenhäuser mal anschreiben und ihm ihre Meinungen kundtun würden.
Quellen:
Empörung in Siena: Tourismusministerin will Palio abschaffen
Kuh- statt Stierkampf
Erfolge im Kampf gegen Tierversuche
Dieser Tage gibt es im Bereich Tierversuche gleich zwei Gründe zu jubeln:
1. Tierversuchsfreie Hautverträglichkeitstests
Ein Verfahren, bei dem Chemikalien oder Kosmetika an einem menschlichen Hautmodell statt wie bisher an lebenden Kaninchen getestet werden, wurde in die offiziellen OECD-Richtlinien (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) aufgenommen und muss somit weltweit verbindlich angewandt werden. Neben dem riesigen Grund zur Freude bleibt aber zu kritisieren, dass dies erst jetzt geschieht, obwohl die Methode schon seit langem international anerkannt ist.
2. Schädigende Wirkung von Chemikalien ohne Tierversuche ermitteln
Im EU-Chemikalientestprogramm REACH sollen durch Tierversuche laut wissenschaftlichen Berechnungen 54 Millionen Tiere sterben, davon allein 90 Prozent in der Reproduktionstoxikologie. Dort wird die schädigende Wirkung der Chemikalien auf die Fortpflanzung untersucht. Genau das hat eine EU-Forschergruppe jetzt auch zuverlässig mit einer tierversuchsfreien Methode geschafft. Nun ist die Politik gefragt, dieses Prüfprogramm schnellstmöglich zu akzeptieren, damit es in REACH zum Einsatz kommen kann. Damit könnte eine riesige Menge an Tieren gerettet werden
Peta: Der Horrorhof vom Datzetal
Peta hat auf dem Hof eines Milchbauern in Datzetal (Mecklenburg-Vorpommern) recherchiert und mal wieder einen grausamen Skandal aufgedeckt! 150 Rinder, einige Schweine und ein Hund leben ein leidvolles Dasein geprägt von Dreck, Gewalt und Stress. Das eingebettete Video dokumentiert den Fund.
Quelle: Artikel bei Peta
Spanien: Stierkampfverbot nicht aus Tierschutzgründen
Als letzte Woche die Nachricht verbreitet wurde, dass Katalonien ab 2012 Stierkämpfe verbietet, versetzte dies Tierschützer weltweit zu Recht in Jubelstimmung! Es ist ohne Zweifel ein tolles Signal, welches hoffentlich in Restspanien viele Nachahmer finden wird.
Allerdings verdichten sich die Hinweise darauf, dass der Tierschutz bei diesem Verbot wenn überhaupt nur eine kleine Rolle gespielt hat. Vielmehr sehen sich die Katalonier laut der spanischen Tageszeitung „El Periódico“ gern als unabhängig vom Zentralstaat, und da der Stier als Zeichen der spanischen Herrschaft gelte, sei das Stierkampfverbot als Wink an die Regierung zu verstehen.
Eindeutig für diese These spricht, dass der Stierkampf zwar verboten, aber das traditionelle Stiertreiben in Katalonien weiterhin erlaubt bleibt. Bei diesem werden die Stiere mit brennenden Hörnern durchs Land gejagt und viele erleiden in Todesangst einen Herzstillstand, stürzen sich in den Küstenstädten ins Wasser oder tragen schwere Verletzungen davon.
Unterdessen machen auch die Stierkampfunterstützer in Spanien gegen das ausgesprochene Verbot mobil. Zum einen will die konservative Volkspartei (PP) einen Gesetzesentwurf einreichen, der den Stierkampf zur Staatsangelegenheit macht. Damit dürfte allein der Staat über ein Verbot entscheiden. Als zweite Möglichkeit wird eine Verfassungsklage in Betracht gezogen. Begründung hierfür ist, dass nach Ansicht der Stierkampflobby ein Teil der Bevölkerung von einer uralten Tradition ausgeschlossen werde. Drittens möchte die PP erreichen, dass die UNESCO den Stierkampf zum Weltkulturerbe erklärt.
Es bleibt also spannend. Ich hoffe sehr, dass das Stierkampfverbot bestehen bleibt, und dass die katalonische Regierung das Stiertreiben ebenfalls abschafft! Nur so kann sie beweisen, dass es ihr auch um das Wohlergehen der Tiere geht!
Deutsche Walschützer nehmen sich dem Faröer Massaker an
Wie hier berichtet, findet auf den Faröer Inseln jährlich ein grausames Schauspiel statt, bei dem hunderte von Grindwalen abgeschlachtet werden. Das Fleisch wird anschließend unter polizeilicher Aufsicht kostenlos an die Bevölkerung verteilt. Diese weiß anscheinend nichts von der gesundheitsgefährdend hohen Quecksilberbelastung des Walfleischs, und Warnungen von Wissenschaftlern werden von der Faröer Regierung ignoriert.
Diesem Problem nimmt sich jetzt das deutsche Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) zusammen mit der Walschutzorganisation ProWal an. Plan ist, kurzfristig auf die Faröer Inseln zu fliegen und dort eine Aufklärungskampagne zu starten. Außerdem haben sie eine Petition mit 60.000 Unterschriften gegen den grausamen Walfang im Gepäck.
Offiziell sind vor ihnen noch keine Tierschützer oder Organisation auf die Faröer gereist. Die Reise gilt als Risiko, weil mit Angriffen aus der Bevölkerung gerechnet werden muss. Daher haben sie sie vorsichtshalber beim Auswärtigen Amt angemeldet.
Ich drücke alle Daumen, dass das Vorhaben gelingt und dass vor allem alle Beteiligten wieder unversehrt zurückkehren!
Hummer sind Tierquälerei schutzlos ausgeliefert
Dieser Fakt wurde trat in einem Strafverfahren zu Tage, welches PETA gegen die Warenhauskette Ratio geführt hat. Diesem wird Tierquälerei vorgeworfen, weil dort Hummer teilweise wochenlang mit zusammengebundenen Scheren in ihren Becken gehalten werden. Die Ermittlungen wurden jetzt eingestellt, da rechtlich garkeine Tierquälerei vorliegen kann. Das Tierschutzgesetz deckt nämlich nur Wirbeltiere ab, und da gehören Hummer nicht dazu. Nun wird geprüft, ob man Ratio wenigstens eine Ordnungswidrigkeit nachweisen kann.
Ich finde es ein Unding, dass das Tierschutzgesetz nicht alle Tiere umfasst! Hier besteht dringend Nachholbedarf. Es ist zwar so, dass hinter den verschlossenen Türen der Tierfarmen und Schlachthäuser eh nicht ernst genommen wird, aber wenn etwas nach draußen dringt, hat man wenigstens die rechtlichen Mittel um dagegen vorzugehen. Diesen Minimalschutz sollte man ausnahmslos allen Lebewesen zugestehen.
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