Vegetarismus zuerst!
Dieser Post ist eine Übersetzung eines Artikels von Helmut F. Kaplan und sozusagen eine Gegenmeinung zum übersetzten Artikel von Gary L. Francione.
Wenn du Veganer möchtest, fördere Vegetarismus
In den letzten 20 Jahren habe ich mich mit der moralischen Bedeutung einer vegetarischen und veganen Lebensweise in ungefähr gleich vielen Texten beschäftigt, um zu versuchen, mir selbst über das Thema klar zu werden und die Schlussfolgerungen meinen Lesern mitzuteilen. An letzterem bin ich kläglich gescheitert. Das könnte die folgenden zwei Gründe haben:
Erstens: Die Art auf die die Frage nach der moralischen Bedeutung von Vegetarismus und Veganismus thematisiert und beantwortet wird, hängt in großen Teilen von der eigenen ethischen Position ab. Wenn man ein “Deontologe” ist, wägt man ab, ob ein Verhalten in sich korrekt ist, unabhängig von den Konsequenzen. Wenn man ein “Konsequentialist” ist, glaubt man, dass es genau die Konsequenzen eines Verhaltens sind, die zählen. Wenn man sich dieser fundamentalen theoretischen Frage nicht bewusst ist oder nicht bewusst sein will, ist das naturgemäß einer ergiebigen Debatte nicht zuträglich.
Zweitens: Vegetarismus/Veganismus ist ein Thema, welches so emotionsgeladen ist, dass sogar von den aufkommenden Fragen kaum Notiz genommen wird, geschweige denn diese in einer nüchternen und vernünftigen Art diskutiert werden. Deswegen begann ich, die meiste Zeit die folgende Frage zu diskutieren:
Welches ist die beste Strategie sich mit der Öffentlichkeit – z.B. Fleischessern – zu beschäftigen, um dem Ziel einer veganen Gesellschaft näher zu kommen?
Die Antworten die ich bekam, waren fast ausschließlich zu einer anderen Frage:
Welcher Ernährung bin ich, Helmut F. Kaplan, moralisch verpflichtet?
Wegen dieser Historie und diesen Problemen werde ich versuchen, mich mit der Frage Vegetarier oder Veganer auf einer (fast) streng faktischen Ebene zu beschäftigen:
Ökonomische und psychologische Fakten
Die kommerzielle Nutzung von Tieren beinhaltet praktisch immer die Misshandlung von Tieren, weil der heute allgegenwärtige kommerzielle Gedanke automatisch zu ihrer Ausbeutung führt. Die Tierindustrie formt ein eng verzahntes, vollintegriertes System, welches darauf ausgerichtet ist, ökonomische Gewinne zu maximieren – in dessen Zentrum die Fleischproduktion steht: Fast alle Tiere, egal wie sie benutzt werden, werden am Ende gegessen.
Allgmeine vegetarische Fürsprechung hat vergleichsweise gute Chancen, erfolgreich zu sein, weil die Gründe, auf Fleisch zu verzichten, nicht nur auf ethischer und rationeller Ebene Sinn machen (oder auf eine Art präsentiert werden können, die Sinn macht), sondern auch auf der praktischen Ebene des “täglichen Lebens” begreifbar sind: Es wird sofort klar, dass das Huhn oder das Schwein, welches ich gerade esse, für mich vorher getötet werden musste. Und es ist auch relativ einfach, sich vorzustellen, dass ich in Zukunft ein Käsesandwich anstatt eines Schinkensandwiches essen werde.
Aber mit Veganismus wird alles komplizierter, nicht so gradlinig – und schwieriger zu akzeptieren: Dass die Milch in meinem Käse von einem Tier kommt, das gequält und letzten Endes ins Schlachthaus gebracht wird, ist eine schwierigere Verbindung als die, dass das Tier dessen Fleisch ich jetzt esse vorher für mich getötet werden musste. Und dass ich in Zukunft weder ein Schinken-, noch ein Käsesandwich essen sollte, erscheint fast unverstellbar. Wir dürfen nicht vergessen (was fast immer bei Befürwortern des Veganismus übersehen wird): Das Fleischessen aufzugeben, d.h. einen vegetarischen Lebensweg einzuschlagen, ist schon ein sehr, sehr großer Schritt für die überwältigende Mehrheit der Leute – wenn nicht ein “mutiger”!
Optimalerweise können die Leute dazu geführt werden, vegetarisch zu werden, aber vegan werden müssen sie gewöhnlich von sich aus. Der Schritt von vegetarisch nach vegan findet im Stillen statt, im privaten – aber als eine Regel nur wenn eine Voraussetzung erfüllt ist: Die betroffenen Leute verzichten aus ethischen Gründen auf Fleisch. Daher ist es von höchster Wichtigkeit, die Leute zu einem ethisch motivierten Vegetarismus zu führen.
Im folgenden werde ich auf sachliche und emotionslose Art einschätzen, welche Konsequenzen aus welchen Strategien an diesem speziellen historischen Zeitpunkt (2010) resultieren:
Vegetarische Grundsätze schaffen Vegetarier UND Veganer
Es gibt eine eindeutige Verbindung zwischen (moralisch motiviertem) Vegetarismus und Veganismus, auch wenn diese nicht zwingend ist. Vegetarismus fungiert als eine Art Voraussetzung für Veganismus. Fast alle Veganer waren vorher Vegetarier; fast keine Fleischesser werden in einem einzelnen Schritt vegan. Es ist relativ einfach für einen Vegetarier, vegan zu werden, aber das ist fast nie der Fall bei Fleischessern. Daher ist jeder Schritt Richtung Vegetarismus zur gleichen Zeit auch ein Schritt in Richtung Veganismus. Kurz: Jeder der Vegetarismus fördert, fördert gleichzeitig Veganismus.
Dies trifft entsprechend auch auf den ökonomischen Bereich zu: Ein merklicher Antrieb zu einer vegetarischen Gesellschaft startet einen Prozess mit seiner eigenen Dynamik, der die Gesellschaft in Richtung Veganismus bewegt. Wie gesagt, die verschiedenen Arten der Tiernutzung formen ein eng verzahntes integriertes System, dessen wichtigste Komponente die Fleischproduktion ist. Mit dem wegen eines dauerhaften Trends in Richtung Vegetarismus Wegbröckeln seines wichtigsten Elements, der Fleischproduktion, wird das ganze System weniger profitabel und wird allmählich verschwinden. Zusammenfassung: Wenn wir die Gesellschaft erfolgreich vegetarisieren, bekommen wir ihre Veganisierung als Bonus dazu.
Vegane Grundsätze schaffen WEDER Veganer NOCH Vegetarier
Zu versuchen, “normale” Menschen, d.h. Fleischesser, zu diesem Zeitpunkt zu Veganern zu machen, ist nicht nur aussichtslos, sondern geradezu schädlich. Wir werden nicht nur daran scheitern, neue Veganer zu schaffen, wir hindern sogar Menschen daran, vegetarisch zu werden! Sogar Leute, die bereit sein könnten, eine vegetarische Lebensweise einzuschlagen, werden uns ihre Rücken zukehren wenn wir ihnen sagen: “Seht, Leute, die Situation ist folgende: Sogar wenn ihr jetzt aufhört, Fleisch zu essen, tut ihr immer noch nicht mal annähernd genug.” Ein potenzieller Vegetarier, der auf diese Art “gebildet” wurde, wird emotional und intellektuell sofort “abschalten”, wird weiterhin Fleisch essen, und wird für eine lange Zeit (wenn nicht für immer) ein taubes Ohr für weitere Anstrengungen, ihn oder sie zu überzeugen, aufhören Fleisch zu essen, haben.
Natürlich sollten wir auch für Veganismus kämpfen. Aber nur wenn eine realistische Chance besteht, Veganer zu produzieren – und nicht wenn wir riskieren, Leute davon abzuhalten, Vegetarier zu werden.
Die besten veganen Blogs
Healthy. Happy. Life. hat eine nette Liste mit den besten (englischsprachigen) veganen Blogs zusammengestellt.
Gute Nachrichten aus Spanien
Es freut mich, dass ich nicht nur Horrormeldungen posten muss, es gibt endlich auch mal was positives zu berichten: in der wirtschaftsstärksten Region Spaniens, Katalonien, sind ab 2012 Stierkämpfe verboten! Der Entscheidung ging eine Petition von Tierschützern voraus, in der 180.000 Unterschriften für ein Verbot gesammelt werden konnten.
Nach den kanarischen Inseln, auf denen Stierkämpfe bereits seit 1991 verboten sind, ist Katalonien die zweite Region Spaniens, die diesen Entschluss fasst. Ich hoffe sehr, dass auch die übrigen spanischen Regionen nachziehen werden!
Da ist was faul im Staate Dänemark
Wer “Die Bucht” gesehen hat (und das sollte eigentlich jeder!), weiß, wie in Japan fernab von der Öffentlichkeit Delfine zusammengetrieben und grausam abgeschlachtet werden. Wie sich jetzt herausstellt, muss man garnicht bis zur anderen Seite der Welt schauen, um solche Abscheulichkeiten zu entdecken.
Bei unseren lieben Nachbarn aus Dänemark findet Ähnliches statt: Aktivisten von Sea Sheperd haben in erschreckenden Bildern festgehalten, wie in Klaksvik, der Hauptstadt der dänische Faröer Inseln, 236 Grindwale brutal abgeschlachtet wurden! Das Ganze findet jährlich statt und wird von den Faröern als Tradition bezeichnet.
Hier ein Zitat aus dem Artikel, der in der Huffington Post erschienen ist:
This horrendous tradition, if not blatant act of 21st century barbarism, involves stranding and capturing pods of pilot whales and violently cutting out their spinal chords with long knives while simultaneously bludgeoning them to death with stones, spears, hatchets, clubs and axes. All the while young village children frolic in the shallow bloody waters and participate in the butchery of the visibly and audibly terrified whales in what is considered by locals as a community sporting event.
Unvorstellbar!
Wie seine Brüder in Japan gehört auch der Grindwal zur Familie der Delfine und nicht groß genug dafür, dass sich die International Whaling Commission dazu berufen fühlt, ihn zu schützen.
Hier noch zwei der Bilder, die Sea Sheperd geschossen hat. Auf dem zweiten Bild sieht man ein ungeborenes Baby, welches seiner Mutter aus dem Leib geschnitten und auf den Steg zum Verrotten gelegt wurde!


Ric O’Barry hilft auch deutschen Walen
Ric O’Barry hilft auch deutschen Walen
Ric O’Barry (Die Bucht) hat als erster eine Petition zum Schutz der Schweinswale in Nord- und Ostsee unterzeichnet. Außerdem steht im Artikel interessanterweise zu lesen, wie “Die Bucht” in Japan aufgenommen wurde. Wie man sich denken kann nicht gerade positiv :)
Hunde dürfen ihre Stimme behalten
Wenn man mal bewusst drauf achtet, entdeckt man jeden Tag neue Grausamkeiten, die Menschen aus purer Freude Tieren antun. Ich bin die Tage über die Nachricht gestolpert, dass im US-Bundesstaat Massachussetts ab sofort Hunden nicht mehr die Stimmbänder durchgeschnitten werden dürfen, weil diese zu laut bellen.
Schlimm daran fiinde ich, dass so etwas überhaupt bisher möglich war und wohl auch Bedarf daran besteht. Die Befürworter argumentieren, dass so Nachbarkeitsstreitigkeiten beigelegt werden können. HALLO?
Veganismus und Kraftsport passen nicht zusammen?
Veganismus und Kraftsport passen nicht zusammen?
Wer glaubt, dass sich Kraftsport und Veganismus nicht vereinen lassen, sollte sich mal auf der Seite von Alexander Dargatz anschauen, seines Zeichens Ex-Bodybuilding-Weltmeister, Arzt und seit zehn Jahren Veganer.
Vegetarismus zuerst?
Dieser Post ist eine Übersetzung eines Artikels von Gary L. Francione, den er für die Frühjahrsausgabe von The Vegan, dem Magazin der Vegan Society (UK) geschrieben hat:
Vegetarismus zuerst?
Die gebräuchliche Weisheit – und warum sie falsch ist
“Veganismus mit Omnivoren zu diskutieren ist zu schwierig. Man muss mit Vegetarismus beginnen.”
Jeder Veganer hat diese Auffassung schon viele Male gehört; und in der Tat gilt es als gebräuchliche Weisheit unter denen von uns, die Tierethik ernst nehmen.
Ich würde gern anregen, dass die gebräuchliche Weisheit in diesem Falle falsch ist und dass wir jeden, einschließlich und im speziellen Omnivore, über Veganismus aufklären sollten und uns niemals dafür aussprechen, dass Vegetarismus moralisch gegenüber einem Leben als Omnivore zu bevorzugen sei.
Moralisch gesehen gibt es keinen bedeutenden Unterschied zwischen Fleisch und anderen Tierprodukten. Tiere im Milchgeschäft werden länger am Leben gehalten wie solche in der Fleischindustrie, werden aber genauso schlecht, wenn nicht schlechter, behandelt und enden im gleichen Schlachthaus. Außerdem sind die Fleischindustrie und die Milchindustrie untrennbar ineinander verflochten, so dass ohne die Milchindustrie keine Kälberindustrie existieren würde, und alle Milchkühe werden geschlachtet und konsumiert.
Ich habe oft gesagt, dass ich, wenn ich gezwungen wäre zu entscheiden, ein Steak zu essen oder Milch zu trinken, und ich diese Entscheidung nur auf Basis des entstandenden Leids machte, das Steak wählen würde. Vegetarismus eher als Veganismus zu fördern ist ähnlich – und genauso unsinnig – wie zu fördern, eher Fleisch von gescheckten Kühen zu essen als von ungescheckten.
Wenn wir diesen künstlichen Unterschied fördern ist es für jemanden, der das Fleischessen aufgeben möchte, noch schwieriger vegan zu werden, weil er keinen Grund dazu sieht. So oft ich Tierschützer habe drängen hören, dass wir Vegetarismus mehr als Veganismus fördern sollen, so oft habe ich Veganer sagen hören, das sie viele Jahre Vegetarier geblieben sind bevor sie vegan wurden, weil sie glaubten, sie seien “mitfühlend” und moralisch handelnd, und sie würden ihre moralischen Verpflichtungen abarbeiten, indem sie kein Fleisch, aber Milchprodukte essen.
Wie dürfen Fleisch nie als irgendwie moralisch unterscheidbar von Milchprodukten präsentieren. Fleisch zu essen ist aufs Äußerste moralisch falsch, und es ist genauso moralisch falsch, vielleicht sogar noch falscher, Milchprodukte zu konsumieren.
Wie können wir das Thema Veganismus ansprechen?
Tierschützer fragen mich oft: Wie können wir das Thema Veganismus bei Omnivoren ansprechen ohne dass sie uns von vornherein abblocken?
Es ist einfacher als man denkt. Im Allgemeinen ist es immer einfacher mit jemandem zu diskutieren, wenn dieser nicht den Eindruck hat, dass man ihn negativ beurteilt und wenn man sich auf die Denkprozesse der anderen Person einlässt.
Daher ist es immer zu bevorzugen, Veganismus auf nicht wertende Art und Weise zu diskutieren. Denkt daran, dass Fleisch oder Milchprodukte zu essen oder Tierprodukte wie Leder, Wolle und Seide zu benutzen für die meisten Menschen so normal ist wie Luft zu atmen oder Wasser zu trinken. Eine Person die Milchprodukte konsumiert oder Tierprodukte benutzt ist nicht notwendigerweise oder gewöhnlich das, was ein ehemaliger und unpopulärer US-Präsident einen “Übeltäter” genannt hat.
Der effektivste Weg, jemanden dazu zu bringen, Veganismus zu verstehen, ist ihm zu zeigen wie er dazu passt woran er bereits glaubt. Das kann man auf mehrere Arten erreichen. Hier ist ein aktuelles Beispiel eines Austauschs, leicht bearbeitet, den ich kürzlich in einem Live-Chat hatte:
“Stimmst du der Ansicht zu, dass es falsch ist, Tieren unnötiges Leid oder Tod anzutun?”
“Ja, natürlich.”
“Wir könnten eine interessante Diskussion über die Feinheiten von “Notwendigkeit” führen, aber würdest du zustimmen, dass es falsch ist, Tieren aus Gründen von Freude, Vergnügen oder Bequemlichkeit Leid oder den Tod zuzufügen?”
“Das ist einfach. Natürlich. Ich lehnte es ab, als aufgedeckt wurde, dass Michael Vick [amerikanischer Footballspieler] mit Hundekämpfen zu tun hatte. Ich denke es ist barbarisch, so etwas zu tun.”
“Warum?”
“Das ist offensichtlich. Es ist falsch, Tieren für unsere Unterhaltung Leid zuzufügen oder sie zu töten.
“Isst du Fleisch oder Käse oder trinkst du Milch?”
“Ja, ich esse nicht viel Rind weil ich weiß, dass es schlecht für uns ist, aber ich esse Schwein, Hühnchen und Fisch. Und ich liebe Käse und Eiscreme.”
“Was ist der Unterschied zwischen dem was du tust und dem was Michael Vick getan hat?”
“Was? Ich verstehe nicht.”
“Nun gut, Michael Vick verhängte Tieren Leid und Tod weil er die Ergebnisse genoss. Jene von uns, die Fleisch und Milchprodukte essen verhängen Tieren Leid und Tod, weil wir die Ergebnisse genießen. Wir bezahlen nur jemanden anders dafür, die Drecksarbeit zu machen.”
“Aber da ist sicherlich ein Unterschied.”
“Was ist dieser Unterschied? Man braucht keine Tierprodukte zu essen. In der Tat stimmen viele Mainstream-Mediziner zu, dass Tierprodukte für die menschliche Gesundheit schädlich sind. Und Viehzucht ist fraglos ein ökologischer Albtraum. Die beste Rechtfertigung, mehr als 56 Billionen Tieren, Fische nicht mitgezählt, jährlich Schmerz, Leid und Tod zuzufügen ist, dass sie gut schmecken.”
“So habe ich noch nie darüber gedacht.”
Wir hatten einen weiteren folgenden Chat über die Behandlung von Kühen in der Milchproduktion. Drei Tage später hat mir die Person, die an diesem Austausch beteiligt war, geschrieben, dass sie sich entschieden hat, vegan zu werden.
Schrittweise
Ich werde oft gefragt was einer Person zu sagen ist, die der moralischen Theorie des Veganismus zustimmt, aber sagt dass sie nicht auf einmal vegan werden kann.
Erstens betone ich immer, dass es einfach ist, vegan zu werden. Ich lehne die Ansicht von vielen Tierschützern, dass Veganismus schwierig ist, sehr bewusst ab. Es ist einfach. Ich bin jetzt seit 27 Jahren ein Veganer. Als ich angefangen habe, war es schwieriger, aber auch nicht so schwierig, sogar in 1982. In 2009 ist es ein Kinderspiel. Und wenn man sich gesund ernähren und Fertiggerichte vermeiden will, ist es sogar noch einfacher.
Zweitens ermutige ich niemals jemanden dazu, Eier aus Freilandhaltung oder “glückliches Fleisch” zu essen oder Biomilch etc. Erstens werden all diese Tiere gequält. Obwohl Tiere, die angeblich in Freilandumgebung aufgezogen werden, oder deren Produkte als “bio” beworben werden, in Bedingungen aufgezogen werden, die etwas weniger brutal sind als die normale Massentierhaltung, werden sie trotzdem gequält. Ich werde diese Produkte niemals als etwas anderes darstellen als sie sind: Tricks, die dazu gedacht sind, dass sich Menschen beim Konsumieren von Nichtmenschen behaglicher fühlen.
Drittens ermutige ich diejenigen, die wirklich nicht auf einmal vegan werden wollen, dem “Vegan 1-2-3” Plan zu folgen. Dieser führt Veganismus in drei Schritten ein. Die Person wird für einen Zeitraum (einige Wochen, ein Monat) vegan beim Frühstück. Sie sieht wie einfach das ist und wie lecker und zufriedenstellend ein veganes Frühstück ist. Danach wird sie für einen Zeitraum beim Mittagessen vegan, dann beim Abendessen, und dann ist sie vegan.
Obwohl ich denke, dass der Vegan 1-2-3 Plan gegenüber dem Essen von “glücklichem” Fleisch oder Milchprodukten zu bevorzugen ist, gestehe ich niemals ein, dass es moralisch richtig ist, Tierprodukte zu essen. Ich möchte immer klarmachen, dass Veganismus die einzige Position ist, die Sinn macht wenn man die Interessen von Tieren ernst nimmt. Der anderen Person ist immer klar, dass nichts, was hinter Veganismus zurücksteht, die wichtigen beteiligten moralischen Verpflichtungen erfüllt, auch wenn sie nicht bereit ist, sofort vegan zu werden.
Schlussfolgerung
Donald Watson, der die Vegan Society 1944 gegründet hat, und der ein gesundes, aktives Leben geführt hat bis er 2005 verstarb, behauptete, dass Milchprodukte wie Milch, Eier und Käse, genauso grausam und empfindendes Leben ausbeutend wären wie das Schlachten von Tieren für ihr Fleisch: “Die zweifellose Grausamkeit, die mit der Produktion von Milchprodukten verbunden ist, hat klargemacht, dass Lacto-Vegetarismus nur der halbe Weg zwischen Fleischessen und einer wirklich schmerzlosen, zivilisierten Ernährung ist, und wir denken daher, dass wir versuchen sollten, uns während unseres Lebens auf der Erde ausreichend zu entwickeln um den ‘ganzen Weg’ zu gehen.” Er vermied außerdem das Tragen von Leder, Wolle oder Seide und benutzte eher eine Gabel als einen Spaten bei seiner Gartenarbeit, um keine Würmer zu töten.
Lasst uns diese Ehrfurcht vor dem Leben, die Donald Watson hatte und an uns weitergegeben hat, in andere einträufeln.
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